2.8. Der Task-Server

Der Task-Server ist ein Prozess, der im Hintergrund läuft, in regelmäßigen Abständen nach abzuarbeitenden Aufgaben sucht und diese zu festgelegten Zeitpunkten abarbeitet (ähnlich wie Cron). Dieser Prozess wird u.a. für die Erzeugung der wiederkehrenden Rechnungen und weitere essenzielle Aufgaben benutzt.

Der Task-Server muss einmalig global in der Konfigurationsdatei konfiguriert werden. Danach wird er für jeden Mandanten, für den er laufen soll, in der Adminsitrationsmaske eingeschaltet.

Beachten Sie, dass der Task-Server in den Boot-Vorgang Ihres Servers integriert werden muss, damit er automatisch gestartet wird. Dies kann kivitendo nicht für Sie erledigen.

Da der Task-Server als Perlscript läuft, wird Arbeitsspeicher, der einmal benötigt wurde, nicht mehr an das Betriebssystem zurückgegeben, solange der Task-Server läuft. Dies kann dazu führen, dass ein länger laufender Task-Server mit der Zeit immer mehr Arbeitsspeicher für sich beansprucht. Es ist deshalb sinnvoll, dass der Task-Server in regelmässigen Abständen neu gestartet wird. Allerdings berücksichtigt der Task-Server ein Memory-Limit, wenn dieses in der Konfigurationsdatei angegeben ist. Bei Überschreiten dieses Limits beendet sich der Task-Server. Sofern der Task-Server als systemd-Service mit dem mitgelieferten Skript eingerichtet wurde, startet dieser danach automatisch erneut.

2.8.1. Verfügbare und notwendige Konfigurationsoptionen

Die Konfiguration erfolgt über den Abschnitt [task_server] in der Datei config/kivitendo.conf. Die dort verfügbaren Optionen sind:

run_as

Wird der Server vom Systembenutzer root gestartet, so wechselt er auf den mit run_as angegebenen Systembenutzer. Der Systembenutzer muss dieselben Lese- und Schreibrechte haben, wie auch der Webserverbenutzer (siehe see Manuelle Installation des Programmpaketes). Daher ist es erforderlich, hier denselben Systembenutzer einzutragen, unter dem auch der Webserver läuft.

debug

Schaltet Debug-Informationen an und aus.

2.8.2. Konfiguration der Mandanten für den Task-Server

Ist der Task-Server grundlegend konfiguriert, so muss anschließend jeder Mandant, für den der Task-Server laufen soll, einmalig konfiguriert werden. Dazu kann in der Maske zum Bearbeiten von Mandanten im Administrationsbereich eine kivitendo-Benutzerkennung ausgewählt werden, unter der der Task-Server seine Arbeit verrichtet.

Ist in dieser Einstellung keine Benutzerkennung ausgewählt, so wird der Task-Server für diesen Mandanten keine Aufgaben ausführen.

2.8.3. Automatisches Starten des Task-Servers beim Booten

Der Task-Server verhält sich von seinen Optionen her wie ein reguläres SystemV-kompatibles Boot-Script. Außerdem wechselt er beim Starten automatisch in das kivitendo-Installationsverzeichnis.

Deshalb ist es möglich, ihn durch Setzen eines symbolischen Links aus einem der Runlevel-Verzeichnisse heraus in den Boot-Prozess einzubinden. Da das bei neueren Linux-Distributionen aber nicht zwangsläufig funktioniert, werden auch Start-Scripte mitgeliefert, die anstelle eines symbolischen Links verwendet werden können.

2.8.3.1. SystemV-basierende Systeme (z.B. ältere Debian, ältere openSUSE, ältere Fedora)

Kopieren Sie die Datei scripts/boot/system-v/kivitendo-task-server nach /etc/init.d/kivitendo-task-server. Passen Sie in der kopierten Datei den Pfad zum Task-Server an (Zeile DAEMON=....). Binden Sie das Script in den Boot-Prozess ein. Dies ist distributionsabhängig:

  • Debian-basierende Systeme:

    update-rc.d kivitendo-task-server defaults
    insserv kivitendo-task-server
  • Ältere openSUSE und ältere Fedora:

    chkconfig --add kivitendo-task-server

Danach kann der Task-Server mit dem folgenden Befehl gestartet werden:

/etc/init.d/kivitendo-task-server start

2.8.3.2. Upstart-basierende Systeme (z.B. Ubuntu bis 14.04)

Kopieren Sie die Datei scripts/boot/upstart/kivitendo-task-server.conf nach /etc/init/kivitendo-task-server.conf. Passen Sie in der kopierten Datei den Pfad zum Task-Server an (Zeile exec ....).

Danach kann der Task-Server mit dem folgenden Befehl gestartet werden:

service kivitendo-task-server start

2.8.3.3. systemd-basierende Systeme (z.B. neure openSUSE, neuere Fedora, neuere Ubuntu und neuere Debians)

Kopieren Sie die Datei scripts/boot/systemd/kivitendo-task-server.service nach /etc/systemd/system/. Passen Sie in der kopierten Datei den Pfad zum Task-Server an (Zeilen ExecStart=.... und ExecStop=...).

Machen Sie anschließend das Script systemd bekannt, und binden Sie es in den Boot-Prozess ein. Dazu führen Sie die folgenden Befehl aus:

systemctl daemon-reload
systemctl enable kivitendo-task-server.service

Wenn Sie den Task-Server jetzt sofort starten möchten, anstatt den Server neu zu starten, so können Sie das mit dem folgenden Befehl tun:

systemctl start kivitendo-task-server.service

Ein so eingerichteter Task-Server startet nach Beendigung automatisch erneut. Das betrifft eine Beendigung über die Oberfläche, eine Beendingung über die Prozesskontrolle und eine Beendigung bei Überschreiten des Memory-Limits. Soll der Task-Server nicht erneut starten, so können Sie ihn mit folgendem Befehl stoppen:

systemctl stop kivitendo-task-server.service

2.8.4. Wie der Task-Server gestartet und beendet wird

Der Task-Server wird wie folgt kontrolliert:

./scripts/task_server.pl Befehl

Befehl ist dabei eine der folgenden Optionen:

  • start startet eine neue Instanz des Task-Servers. Die Prozess-ID wird innerhalb des users-Verzeichnisses abgelegt.

  • stop beendet einen laufenden Task-Server.

  • restart beendet und startet ihn neu.

  • status berichtet, ob der Task-Server läuft.

Der Task-Server wechselt beim Starten automatisch in das kivitendo-Installationsverzeichnis.

Dieselben Optionen können auch für die SystemV-basierenden Runlevel-Scripte benutzt werden (siehe oben).

Wurde der Task-Server als systemd-Service eingerichtet (s.o.), so startet dieser nach Beendigung automatisch erneut.